Vom 2016 bis 2018 stampfte eine Horde Klezmorim um die Sängerin Sasha Lurje in der Berliner Werkstatt der Kulturen ein jiddisches Kulturfestival aus dem Boden: Shtetl Neukölln. Nach einer schöpferischen Pause im Jahr 2019 ist es nun unter neuem Namen zurück: SHTETL BERLIN. Sei dabei!
DI FARBLOYTE FEDER 2 | Von Rozenfeld bis Kalderon
20. Januar 2020
Vos iz mer vi lebn? Ein Poesieabend von Anna Rozenfeld, am 10. Todestag von Avrom Sutzkever. Und viele weitere Bilder.
22. Januar 2020
New Yiddish Song mit Sveta Kundish & Patrick Farrell.
25. Januar 2020
Dreisprachige Lesung von Avrom Sutzkevers Langgedicht Ode tsu der toyb mit Arndt Beck, Horst Bernhardt und Jordan Lee Schnee.
27. Januar 2020
Der Tel-Aviver zeyde: Lihi Nagler im Gespräch mit Avrom Sutzkevers Enkeltochter Hadas Kalderon.
29. Januar 2020
Finissage mit Überraschungen.
DI FARBLOYTE FEDER 2 | Lekoved
19. Januar 2020
YIDDISH BERLIN Lekoved Avrom Sutzkever: eine Bildstrecke der gemeinsamen Veranstaltung am Vorabend des 10. Todestags des großen Dichters.
DI FARBLOYTE FEDER 2 | Eröffnung
Etappenweise nun ein fotografischer Nachklang unserer Ausstellung mit Veranstaltungsreihe zum 10. Todestag von Avrom Sutzkever. Zunächst: Vorbereitung der Ausstellung und Eröffnung.
Yiddish Berlin: Lekoved Avrom Sutzkever
Ausstellung und Veranstaltungprogramm zum 10. Todestag von Avrom Sutzkever
Bereits im Januar tritt die von Ella Ponizovsky Bergelson und Arndt Beck intiierte Ausstellungsreihe DI FARBLOYTE FEDER zu ihrer zweiten Auflage an. Anlaß ist der 10. Todestag des großen jiddischen Dichters Avrom Sutzkever (1913 — 2010). Den Auftakt zu einer ganzen Reihe von Veranstaltungen macht die Ausstellungseröffnung am 17. Januar um 20 Uhr. Außer den genannten mit dabei: Werke von Helmut J. Psotta und Bernd Kramer.
Es lohnt sich ein genauer Blick in das Programm, welches noch nicht endgültig feststeht, aber schon einige Höhepunkte aufzuweisen hat: Etwa den Gedenkabend am 19. Januar, das Konzert mit Sveta Kundish & Patrick Farrell am 22. Januar oder die Präsentation des Films Black Honey am 26. Januar.
Yom Kippur 5780
Aus gegebenem Anlaß. Wenngleich es niemandem hilft, keinen Trost spendet. Nicht in Halle, nicht in Rojava, nirgendwo. Und dennoch:
On Yom Kippur (the Day of Atonement), 1st October 1941, aktions took place in both [Vilna] ghettos. At noon, when the synagogues were full, Germans and Lithuanians under the command of the SS Officer Schweinberger entered Ghetto II, rounded up approximately 1,700 Jews and deported them to Lukiszki [prison]. In the afternoon Schweinberger turned to the Judenrat of Ghetto I and demanded 1,000 Jews by 7:30 that evening. When the Jews were not delivered to them, the Germans and Lithuanians entered the ghetto and began taking people from their homes. Schein holders and their families presented themselves at the gate with a sense that they were protected from deportation. The majority of those who did not have scheins hid. 2,200 people presented themselves at the gate and were taken to Lukiszki, among them schein holders. According to various sources up to 800 people were freed from Lukiszki by the German units and institutions that employed them. There were also Jews who were freed in exchange for bribes paid to the Germans and Lithuanians. The Yom Kippur Aktion increased the fear and uncertainty in the ghetto. It became clear that the »golden« schein did not buy safety for its holder.
[source]
Der Dichter Avrom Sutzkever beschreibt es in seinem Vilnaer-Ghetto-Bericht so:
Inzwischen erfuhr ich, daß der ganze Hof, wo meine Mutter gewohnt hatte, in das zweite Getto hinübergeworfen worden war. Ich beschloß, dort hineinzukommen und die Mutter herzuholen. Es war am Vorabend von Yom Kippur 1941. Ich ging mit einer Kolonne zur Arbeit in die Stadt und kehrte mit einer anderen Kolonne zurück, die im zweiten Getto übernachten würde.
Ich fand meine Mutter. Sie bereitete sich auf den Feiertag vor. Sie trug ein dunkles Kleid, das ich bis dahin noch nie bemerkt hatte. Von dem dunklen Kleid hob sich ihr grauer Kopf ab. Auch dieses Grau hatte ich zuvor nie bemerkt. Die Haare blendeten mich, sie leuchteten wie eine Krone.
Meine Mutter wollte nicht mit mir zurückgehen. Sie hatte schon keine Kraft mehr. Außerdem ist gleich Feiertag. Sie bereitet sich auf das Kol Nidre vor. Mir riet sie zurückzugehen. Dort, meinte sie, wäre es weiterhin sicherer. Hier bei ihr wären doch meistens Alte und Kinder. Sie zündete ein Licht an, segnete mich und ging zum Kol Nidre.
Ich lief hinaus durch die Gassen. Juden mit weißen Gewändern unter den Armen eilten in die Bethäuser. In allen Fenstern flämmelten Lichte. Vor allem der Synagogenhof war überfüllt. Man eilte in das chassidische Haus, in die große Synagoge und vor allem in Gaons Bethaus, als wäre es dort sicherer, daß die Gebete Gehör fänden.
Aus einem der Höfe hörte ich einen Gesang. Es erklangen jiddische Worte. Ich ging den Tönen nach. Sie führten mich die Treppe hinauf.
In einem langen, schmalen, fensterlosen Zimmerchen saß der Lehrer Gershteyn in einem Kreis von Kindern und sang mit ihnen das Lied des Dichters Perets: »Hoffe! Der Frühling ist nicht fern«. Gershteyn beendete den Gesang und umarmte mich herzlich. »Ihr seid hier?« »Ich bin gekommen, um Eurern Chor zu hören«, antwortete ich. Ich blickte auf seine Sänger, und meine Augen wurden naß. Er nahm die Kinder näher zusammen, stellte sie nach ihren Stimmlagen auf, und durch den Dachboden, über das Getto hin, über die ganze Welt erklang:
un zol vi vayt
nokh zayn di tsayt
fun libe un fun sholem, —
dokh kumen vet
tsi fri, tsi shpet
di tsayt, es iz keyn kholem.
Ganz gleich wie fern die Zeit der Liebe und des Friedens auch sei — sie wird kommen, früher oder später, sie ist nicht nur ein Traum.
Als ich mich aus dem zweiten Getto hinausgestohlen hatte, kam Schweinberger mit der hiesigen Ypatinga dorthin und begann seine Arbeit. Diesmal hatte er sich wieder etwas Neues ausgedacht. Er ging bei der Metzelei mit System vor: Einen Hof nahm er, den anderen ließ er aus. Doch es waren ihm zu wenig Menschen. Er kam, um eine bestimmte Zahl von Köpfen zu holen, und die Zahl mußte erfüllt werden, kein einziger mehr oder weniger. Schweinberger ging in die Bethäuser und führte die Juden in den weißen Gewändern und Gebetsmänteln zum Tod.
Er brachte Mandolinen und befahl zu spielen. Als Moyshe Frumkin, ein Bursche von 18 Jahren, ins Gefängnis gebracht wurde, stieß er einen Schrei aus:
»Laßt euch nicht wegführen! Lauft auseinander, lauft in die Straßen!« In der Menge entstand ein Tumult. Frauen warfen sich auf das Straßenpflaster und gingen nicht mehr weiter. Greise blieben versteinert stehen. Jugendliche liefen nach allen Seiten auseinander.
Schweinberger befahl zu schießen. Dutzende lagen tot, und die Lebenden mußten die Toten tragen. Trotzdem hatten beachtlich viele fliehen können, darunter auch der junge Frumkin.
Die endgültige Liquidierung des zweiten Gettos erfolgte am 28. November 1941.
nach: Abraham Sutzkever, Wilner Getto 1941 — 1944, Zürich 2009, S. 62ff. (hier mit kleinen Veränderungen der Übersetzung von Hubert Witt)
די צײַט — ניט קײן חלום — אַ קאָשמאַר
Forverts: Berliner Künstler verweben jiddische Poesie in ihre Arbeiten
Der berühmte jiddische Forverts widmet unserer Ausstellung Di farbloyte feder | Berliner zeydes eine ausführliche Besprechung. Die deutsche Übersetzung folgt hier hoffentlich bald. Und nachgereicht sei auch noch unser kleines Booklet zur Ausstellung.
Update 21. Januar 2020
Hier endlich die Übersetzung:
Berliner Künstler_innen verweben jiddische Poesie in ihre Arbeiten
von Ekaterina Kuznetsova (Übersetzung: Horst Bernhardt)
Der August 2019 war für die Jiddisch-Szene in Berlin ein turbulenter Monat. Mehr als 70 Studenten beteiligten sich am zweiten internationalen jiddischen Sommerkurs, der von der Pariser Medem-Bibliothek in Zusammenarbeit mit der Freien Universität abgehalten wurde.
Außerdem präsentierte sich im August YIDDISH BERLIN, »ein informeller Kreis von in Berlin ansässigen Künstler_innen, Wissenschaftler_innen, Aktivist_innen und Enthusiast_innen, die sich dem Jiddischen als Sprache, geistige Haltung und Lebensform widmen«, wie es die Website der neuen Organisation formuliert. Der erste Auftritt von YIDDISH BERLIN war eine Ausstellung zweier lokaler Künstler, Ella Ponizovsky-Bergelson und Arndt Beck, unter dem Titel Die tintenblaue Feder – Berliner Großväter.
Die in der Ausstellung gezeigten Werke demonstrieren das Verweben von visueller Kunst und Literatur. Beide Künstler arbeiten auf ihre individuelle Art und Weise mit Texten und nutzen dabei als Material Papier, Stoff und Beton. Der Ort selbst wurde zu einer Art Exponat, welches mit dem Ende der Ausstellung verschwand. Die Themen der Ausstellung – Zeit und das Aufeinandertreffen von Zukunft und Vergangenheit – wurden klar und deutlich erkennbar, und sogar der Namen des Ausstellungsortes – Galerie ZeitZone – passte dazu. Ist Kunst in Verbindung mit dem Jiddischen etwas historisch Überholtes oder blüht diese Kombination weiter? Das ist eine der wichtigsten Fragen, die die Künstler gestellt haben.
Ella Ponizovsky-Bergelson, eine Enkelin des berühmten sowjetjiddischen Schriftstellers Dovid Bergelson, wurde in der Sowjetunion geboren und wuchs in Israel auf. Sie studierte in Jerusalem und New York und lebt zurzeit in Berlin. Ihre farbige Biografie und ihre Kenntnis unterschiedlicher Kulturen und Sprachen – sie spricht Russisch, Englisch, Deutsch, Hebräisch, Arabisch und Jiddisch – hat eine starke Auswirkung auf ihre Arbeiten. In ihnen erforscht sie die Themen Identität, Integration und Migration durch »Text und die Visualisierung von Sprache«. Nach Auffassung von Ella Ponizovsky-Bergelson ist das Hauptelement einer Kultur die Sprache. Durch Nutzung unterschiedlicher Alphabete schuf sie sich ihre eigene Technik einer hybriden Kalligraphie, um die Flexibilität von Identitäten und Kulturen hervorzuheben.
Für die Ausstellung wählte sie ein bekanntes Gedicht von Kadya Molodovski: »Meine papierene Brücke«. Dieses Gedicht ist Dovid Bergelson gewidmet und gehört somit auch zur persönlichen Geschichte der Künstlerin und ihrer Familie. Es beschreibt die Reise aus der Vergangenheit in ein schönes helles Morgen voll neuer Hoffnung.
Beim Schreiben bzw. Aufmalen des Gedichts bediente sich die Künstlerin des althebräischen (auch kanaanäisch genannten) Alphabets, in dem die ersten hebräischen Texte aufgezeichnet wurden und das später von der heute noch gebräuchlichen Quadratschrift abgelöst wurde. Ella Ponizovsky-Bergelson fühlt sich durch diese archaische Schreibweise an die heutige Lage des Jiddischen erinnert. Sowohl das kanaanäische Alphabet als auch das Jiddische, meint sie, seien umgeben von einer Aura des Geheimnisvollen, da beide stark in Vergessenheit geraten seien.
»Diese archaischen Buchstaben bitten darum, entziffert zu werden, damit das Gedicht wieder lesbar wird – ein Zeichen dafür, wie weit die meisten von uns entfernt sind von unseren Wurzeln und von der Kulturgeschichte der Stadt, in der wir leben.«
Arndt Beck stammt vom Niederrhein und lebt in Berlin. Für seine Arbeiten benutzt er Fotografien, Texte und Bilder. Außer seiner künstlerischen Tätigkeit ist er auch in der Berliner Jiddisch-Szene aktiv. Seit einigen Jahren leitet er den örtlichen Jiddisch-Lesekreis und organisiert Veranstaltungen zur jiddischen Literatur. Sein jiddischer Lieblingsdichter ist Avrom Sutzkever, dessen Tagebuchnotizen aus dem Jahr 1946 er gerade übersetzt. Er hat auch einige Gedichte Sutzkevers ins Deutsche übertragen, darunter das Gedicht Sirius, das ihn zu einem seiner in der Ausstellung gezeigten Bilder inspirierte.
Faktisch war Sutzkever in dieser Ausstellung eine zentrale Figur. Die sieben Collagen unter dem Titel Berliner Großvater basieren auf Fotos des Dichters und seiner Familie, die verschiedenfarbig und mit unterschiedlichen künstlerischen Techniken präsentiert werden. Der Künstler sieht eine wichtige Verbindung zwischen Sutzkever und Berlin, denn dieser war der erste jiddische Dichter, der nach dem Holocaust hierherkam. Die hellen satten Farben, die Beck verwendet, deuten auf eine Wiederbelebung und neue Hoffnung für die jiddische Literatur hin.
In anderen Arbeiten hat Arndt Beck Texte der jiddischen Dichter Mordechai Gebirtig und Moyshe Kulbak genutzt. Hier ist die Verbindung zwischen Text und Bild abstrakter. Auf A4-großen Blättern erkennt man Umrisse und geometrische Formen, die an hebräische Buchstaben erinnern. Jede Arbeit hat ihre besondere Stimmung, und zusammen bilden sie ein harmonisches Gemisch von Bild, Klang, Farbe und Form.
Die Ausstellung wurde begleitet von einem Veranstaltungsprogramm aus Vorträgen (zum Beispiel über Bashevis Singers Yentl aus Trans-Perspektive), Konzerten, Filmen und Lesungen, etwa von Dovid Bergelsons Erzählung Zwei Mörder, die auf Englisch, Jiddisch und Deutsch vorgetragen wurde. Hauptziel des Programms war es, die Jiddisch-Aktivitäten in Berlin in ihrer ganzen Breite zu zeigen. Alle Mitwirkenden leben in Berlin, kommen aber ursprünglich aus aller Welt: neben Deutschland auch aus Israel, Russland, der Ukraine, Polen und den USA.
Die Veranstalter sehen die Zukunft des Jiddischen in Berlin optimistisch, weil sie ein ernsthaftes Interesse daran wahrnehmen, und haben schon zahlreiche Ideen, wie es weitergehen könnte.
Yiddish Berlin: Und der ganze Rest
Und schon ist unsere kleine Ausstellung samt Veranstaltungsprogramm wieder vorbei. Fotografisch nachgereicht die letzten Tage. Danke an alle! Es war toll!
31. August:
1. September:
2. September:
3. September, Finissage:
5. September, Abbau:
Yiddish Berlin: Blick zurück nach vorn
Am 19. August ging es los:
Am 21. August dann die Eröffnung:
22. August:
23. August:
25. August:
27. August:
28. August:
Und wenngleich das schon nicht wenig war, steht uns noch immer Einiges bevor. Am 31. August um 18 Uhr etwa führt Janina Wurbs ein in den Film “Beyle – The Artist and Her Legacy” über die jiddische Dichterin und Künstlerin Beyle Schaechter-Gottesman. Die Einführung erfolgt in deutscher Sprache, der etwa 40minütige Film ist in englischer und jiddischer Sprache. Der Eintritt ist wie fast immer frei, dennoch würden wir uns über Spenden freuen, zumal unsere Referentin extra für die Veranstaltung den weiten Weg von Bern auf sich nimmt.
Am Sonntag, den 1. September, 19 Uhr gehört die Bühne dann Sveta Kundish & Patrick Farrell. Ihr Programm “New Yiddish Song” begeistert durch die brillante und innovative musikalische Verarbeitung von Texten jiddischer Dichter_innen des 20. und 21. Jahrhunderts. Farrells eindringlicher Akkordeonton versteht sich glänzend mit der bezaubernden Stimme Kundishs. Ihre Interpretationen setzen neue Maßstäbe in der Entwicklung des jiddischen Lieds. Ein Muß. Eintritt: 12 | 8 | 5,- €. Reservierungen an ticket@yiddish.berlin.
Und ebenfalls ein Muß ist der poetische Abend von Anna Rozenfeld, Lothar Quinkenstein und Jordan Lee Schnee am 2. September um 20 Uhr. Mit “Alef-Bejs der Liebe” wurden wichtige Teile des Werks der Dichterin Celia Dropkin erstmals ins Deutsche und Polnische übertragen. Die dreisprachige Ausgabe erscheint in Kürze im Arco-Verlag. Anna Rozenfeld spricht Dropkins Gedichte auf Jiddisch, die deutschen Übersetzungen werden ebenso vorgetragen. Ein Gespräch der Übersetzer_innen beleuchtet nicht nur das Werk der Dichterin, sondern gibt auch Einblicke in den Entstehungsprozess des Buches. Bereichert durch die musikalische Begleitung von Jordan Lee Schnee. Eintritt frei – Spenden erwünscht!
Am 3. September – ab 20 Uhr – erfolgt dann schon die Finissage, bei natürlich freiem Eintritt und mit kleinem Überraschungsprogramm. Vor allem aber sollten wir noch einmal alle zusammenkommen, um das in Erscheinung getretene “Yiddish Berlin” gebührend zu feiern und es ermutigen weiterzumachen.
Berlins jiddischster August
Es kommt vermutlich der jiddischste August, den Berlin bisher erlebt hat. Am Montag, den 5. August geht es los mit der Präsentation des Films “Black Honey” über den Dichter Avrom Sutzkever. Mit dabei: Daniel Kahn, der einige Lieder spielt und Arndt Beck, der in Leben und Werk einführt.
Am 12. August geht es weiter. So eröffnet nicht nur das Pariser Maison de la culture yiddish, welches an der Freien Universität zu Gast ist, sein Sommerprogramm, am Abend desselben Tages findet in Berlin-Mitte außerdem eine Gedenkveranstaltung für das dunkelste Nachkriegskapitel der jiddischen Literatur und Geschichte statt: die Liquidation des Jüdischen Antifaschistischen Komitees — darunter die Schriftsteller Dovid Bergelson, Perets Markish, Leyb Kvitko, Dovid Hofshteyn und Izik Fefer.
Wer trotzdem noch Zeit hat, der liest zwischendurch Jordan Lee Schnees Übersetzungen einiger Gedichte von Dvoyre Vogel oder hört zu wie Anna Rozenfeld sie rezitiert.
Aber dann eröffnet am 21. August auch schon die Ausstellung “Di farbloyte feder” von Ella Ponizovsky Bergelson und Arndt Beck in Kreuzberg. Was folgt ist ein reichhaltiges, zweiwöchiges Programm mit Konzerten, Lesungen und Vorträgen.
Oy vey, schon vorbei? Das nächste Shtetl Neukölln läßt hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten …