Etappenweise nun ein fotografischer Nachklang unserer Ausstellung mit Veranstaltungsreihe zum 10. Todestag von Avrom Sutzkever. Zunächst: Vorbereitung der Ausstellung und Eröffnung.
Material, Vorbereitung der Ausstellung, Foto: Arndt BeckNoch mehr Material, Foto: Arndt BeckElla Ponizovsky Bergelson bei der Arbeit, Foto: Arndt BeckElla Ponizovsky Bergelson, Foto: Arndt BeckDie Arbeit –Minenfeld– entsteht, Foto: Arndt BeckWandschrift im Innenteil, Foto: Arndt BeckHelmut J. Psotta, –Tauben–, 1962, Foto: Arndt BeckBlick auf die Serie –Der Vater– von Arndt Beck, 2018, Foto: Tanja Katharina LindnerEröffnung, Foto: Tanja Katharina Lindner Foto: Tanja Katharina Lindner Foto: Tanja Katharina Lindner Foto: Tanja Katharina Lindner Foto: Tanja Katharina Lindner Foto: Tanja Katharina Lindner Foto: Tanja Katharina Lindner Foto: Tanja Katharina Lindner Foto: Tanja Katharina Lindner Ella Ponizovsky Bergelson, –Minenfeld–, 2020, Foto: Tanja Katharina Lindner Foto: Tanja Katharina Lindner Arndt Beck, Foto: Tanja Katharina LindnerLinks: –Das Hakenkreuz– von Bernd Kramer, Jahr unbekannt, Foto: Tanja Katharina Lindner
Ausstellung und Veranstaltungprogramm zum 10. Todestag von Avrom Sutzkever
Helmut J. Psotta, Engel der Poesie, Santiago de Chile 1964
Bereits im Januar tritt die von Ella Ponizovsky Bergelson und Arndt Beck intiierte Ausstellungsreihe DI FARBLOYTE FEDER zu ihrer zweiten Auflage an. Anlaß ist der 10. Todestag des großen jiddischen Dichters Avrom Sutzkever (1913 — 2010). Den Auftakt zu einer ganzen Reihe von Veranstaltungen macht die Ausstellungseröffnung am 17. Januar um 20 Uhr. Außer den genannten mit dabei: Werke von Helmut J. Psotta und Bernd Kramer.
Aus gegebenem Anlaß. Wenngleich es niemandem hilft, keinen Trost spendet. Nicht in Halle, nicht in Rojava, nirgendwo. Und dennoch:
On Yom Kippur (the Day of Atonement), 1st October 1941, aktions took place in both [Vilna] ghettos. At noon, when the synagogues were full, Germans and Lithuanians under the command of the SS Officer Schweinberger entered Ghetto II, rounded up approximately 1,700 Jews and deported them to Lukiszki [prison]. In the afternoon Schweinberger turned to the Judenrat of Ghetto I and demanded 1,000 Jews by 7:30 that evening. When the Jews were not delivered to them, the Germans and Lithuanians entered the ghetto and began taking people from their homes. Schein holders and their families presented themselves at the gate with a sense that they were protected from deportation. The majority of those who did not have scheins hid. 2,200 people presented themselves at the gate and were taken to Lukiszki, among them schein holders. According to various sources up to 800 people were freed from Lukiszki by the German units and institutions that employed them. There were also Jews who were freed in exchange for bribes paid to the Germans and Lithuanians. The Yom Kippur Aktion increased the fear and uncertainty in the ghetto. It became clear that the »golden« schein did not buy safety for its holder.
Der Dichter Avrom Sutzkever beschreibt es in seinem Vilnaer-Ghetto-Bericht so:
Inzwischen erfuhr ich, daß der ganze Hof, wo meine Mutter gewohnt hatte, in das zweite Getto hinübergeworfen worden war. Ich beschloß, dort hineinzukommen und die Mutter herzuholen. Es war am Vorabend von Yom Kippur 1941. Ich ging mit einer Kolonne zur Arbeit in die Stadt und kehrte mit einer anderen Kolonne zurück, die im zweiten Getto übernachten würde.
Ich fand meine Mutter. Sie bereitete sich auf den Feiertag vor. Sie trug ein dunkles Kleid, das ich bis dahin noch nie bemerkt hatte. Von dem dunklen Kleid hob sich ihr grauer Kopf ab. Auch dieses Grau hatte ich zuvor nie bemerkt. Die Haare blendeten mich, sie leuchteten wie eine Krone.
Meine Mutter wollte nicht mit mir zurückgehen. Sie hatte schon keine Kraft mehr. Außerdem ist gleich Feiertag. Sie bereitet sich auf das Kol Nidre vor. Mir riet sie zurückzugehen. Dort, meinte sie, wäre es weiterhin sicherer. Hier bei ihr wären doch meistens Alte und Kinder. Sie zündete ein Licht an, segnete mich und ging zum Kol Nidre.
Ich lief hinaus durch die Gassen. Juden mit weißen Gewändern unter den Armen eilten in die Bethäuser. In allen Fenstern flämmelten Lichte. Vor allem der Synagogenhof war überfüllt. Man eilte in das chassidische Haus, in die große Synagoge und vor allem in Gaons Bethaus, als wäre es dort sicherer, daß die Gebete Gehör fänden.
Aus einem der Höfe hörte ich einen Gesang. Es erklangen jiddische Worte. Ich ging den Tönen nach. Sie führten mich die Treppe hinauf.
In einem langen, schmalen, fensterlosen Zimmerchen saß der Lehrer Gershteyn in einem Kreis von Kindern und sang mit ihnen das Lied des Dichters Perets: »Hoffe! Der Frühling ist nicht fern«. Gershteyn beendete den Gesang und umarmte mich herzlich. »Ihr seid hier?« »Ich bin gekommen, um Eurern Chor zu hören«, antwortete ich. Ich blickte auf seine Sänger, und meine Augen wurden naß. Er nahm die Kinder näher zusammen, stellte sie nach ihren Stimmlagen auf, und durch den Dachboden, über das Getto hin, über die ganze Welt erklang:
un zol vi vayt nokh zayn di tsayt fun libe un fun sholem, — dokh kumen vet tsi fri, tsi shpet di tsayt, es iz keyn kholem.
Ganz gleich wie fern die Zeit der Liebe und des Friedens auch sei — sie wird kommen, früher oder später, sie ist nicht nur ein Traum.
Als ich mich aus dem zweiten Getto hinausgestohlen hatte, kam Schweinberger mit der hiesigen Ypatinga dorthin und begann seine Arbeit. Diesmal hatte er sich wieder etwas Neues ausgedacht. Er ging bei der Metzelei mit System vor: Einen Hof nahm er, den anderen ließ er aus. Doch es waren ihm zu wenig Menschen. Er kam, um eine bestimmte Zahl von Köpfen zu holen, und die Zahl mußte erfüllt werden, kein einziger mehr oder weniger. Schweinberger ging in die Bethäuser und führte die Juden in den weißen Gewändern und Gebetsmänteln zum Tod.
Er brachte Mandolinen und befahl zu spielen. Als Moyshe Frumkin, ein Bursche von 18 Jahren, ins Gefängnis gebracht wurde, stieß er einen Schrei aus:
»Laßt euch nicht wegführen! Lauft auseinander, lauft in die Straßen!« In der Menge entstand ein Tumult. Frauen warfen sich auf das Straßenpflaster und gingen nicht mehr weiter. Greise blieben versteinert stehen. Jugendliche liefen nach allen Seiten auseinander.
Schweinberger befahl zu schießen. Dutzende lagen tot, und die Lebenden mußten die Toten tragen. Trotzdem hatten beachtlich viele fliehen können, darunter auch der junge Frumkin.
Die endgültige Liquidierung des zweiten Gettos erfolgte am 28. November 1941.
nach: Abraham Sutzkever, Wilner Getto 1941 — 1944, Zürich 2009, S. 62ff. (hier mit kleinen Veränderungen der Übersetzung von Hubert Witt)
Der berühmte jiddische Forverts widmet unserer Ausstellung Di farbloyte feder | Berliner zeydes eine ausführliche Besprechung. Die deutsche Übersetzung folgt hier hoffentlich bald. Und nachgereicht sei auch noch unser kleines Booklet zur Ausstellung.
Update 21. Januar 2020
Hier endlich die Übersetzung:
Berliner Künstler_innen verweben jiddische Poesie in ihre Arbeiten
von
Ekaterina Kuznetsova (Übersetzung: Horst Bernhardt)
Der
August 2019 war für die Jiddisch-Szene in Berlin ein turbulenter
Monat. Mehr als 70 Studenten beteiligten sich am zweiten
internationalen jiddischen Sommerkurs, der von der Pariser
Medem-Bibliothek in Zusammenarbeit mit der Freien Universität
abgehalten wurde.
Außerdem präsentierte sich im August YIDDISH BERLIN, »ein informeller Kreis von in Berlin ansässigen Künstler_innen, Wissenschaftler_innen, Aktivist_innen und Enthusiast_innen, die sich dem Jiddischen als Sprache, geistige Haltung und Lebensform widmen«, wie es die Website der neuen Organisation formuliert. Der erste Auftritt von YIDDISH BERLIN war eine Ausstellung zweier lokaler Künstler, Ella Ponizovsky-Bergelson und Arndt Beck, unter dem Titel Die tintenblaue Feder – Berliner Großväter.
Die in der Ausstellung gezeigten Werke demonstrieren das Verweben von visueller Kunst und Literatur. Beide Künstler arbeiten auf ihre individuelle Art und Weise mit Texten und nutzen dabei als Material Papier, Stoff und Beton. Der Ort selbst wurde zu einer Art Exponat, welches mit dem Ende der Ausstellung verschwand. Die Themen der Ausstellung – Zeit und das Aufeinandertreffen von Zukunft und Vergangenheit – wurden klar und deutlich erkennbar, und sogar der Namen des Ausstellungsortes – Galerie ZeitZone – passte dazu. Ist Kunst in Verbindung mit dem Jiddischen etwas historisch Überholtes oder blüht diese Kombination weiter? Das ist eine der wichtigsten Fragen, die die Künstler gestellt haben.
Ella
Ponizovsky-Bergelson, eine Enkelin des
berühmten sowjetjiddischen Schriftstellers Dovid Bergelson, wurde in
der Sowjetunion geboren und wuchs in Israel auf. Sie studierte in
Jerusalem und New York und lebt zurzeit in Berlin. Ihre farbige
Biografie und ihre Kenntnis unterschiedlicher Kulturen und Sprachen –
sie spricht Russisch, Englisch, Deutsch, Hebräisch, Arabisch und
Jiddisch – hat eine starke Auswirkung auf ihre Arbeiten. In ihnen
erforscht sie die Themen Identität, Integration und Migration durch
»Text und die Visualisierung von Sprache«. Nach Auffassung von Ella
Ponizovsky-Bergelson ist das Hauptelement einer Kultur die Sprache.
Durch Nutzung unterschiedlicher Alphabete schuf sie sich ihre eigene
Technik einer hybriden Kalligraphie, um die Flexibilität von
Identitäten und Kulturen hervorzuheben.
Für
die Ausstellung wählte sie ein bekanntes Gedicht von Kadya
Molodovski: »Meine papierene Brücke«. Dieses Gedicht ist Dovid
Bergelson gewidmet und gehört somit auch zur persönlichen
Geschichte der Künstlerin und ihrer Familie. Es beschreibt die Reise
aus der Vergangenheit in ein schönes helles Morgen voll neuer
Hoffnung.
Beim
Schreiben bzw. Aufmalen des Gedichts bediente sich die Künstlerin
des althebräischen (auch kanaanäisch genannten) Alphabets, in dem
die ersten hebräischen Texte aufgezeichnet wurden und das später
von der heute noch gebräuchlichen Quadratschrift abgelöst wurde.
Ella Ponizovsky-Bergelson fühlt sich durch diese archaische
Schreibweise an die heutige Lage des Jiddischen erinnert. Sowohl das
kanaanäische Alphabet als auch das Jiddische, meint sie, seien
umgeben von einer Aura des Geheimnisvollen, da beide stark in
Vergessenheit geraten seien.
»Diese
archaischen Buchstaben bitten darum, entziffert zu werden, damit das
Gedicht wieder lesbar wird – ein Zeichen dafür, wie weit die
meisten von uns entfernt sind von unseren Wurzeln und von der
Kulturgeschichte der Stadt, in der wir leben.«
Arndt
Beck stammt vom Niederrhein und lebt in
Berlin. Für seine Arbeiten benutzt er Fotografien, Texte und Bilder.
Außer seiner künstlerischen Tätigkeit ist er auch in der Berliner
Jiddisch-Szene aktiv. Seit einigen Jahren leitet er den örtlichen
Jiddisch-Lesekreis und organisiert Veranstaltungen zur jiddischen
Literatur. Sein jiddischer Lieblingsdichter ist Avrom Sutzkever,
dessen Tagebuchnotizen aus dem Jahr 1946 er gerade übersetzt. Er hat
auch einige Gedichte Sutzkevers ins Deutsche übertragen, darunter
das Gedicht Sirius,
das ihn zu einem seiner in der Ausstellung gezeigten Bilder
inspirierte.
Faktisch
war Sutzkever in dieser Ausstellung eine zentrale Figur. Die sieben
Collagen unter dem Titel Berliner
Großvater basieren auf Fotos des
Dichters und seiner Familie, die verschiedenfarbig und mit
unterschiedlichen künstlerischen Techniken präsentiert werden. Der
Künstler sieht eine wichtige Verbindung zwischen Sutzkever und
Berlin, denn dieser war der erste jiddische Dichter, der nach dem
Holocaust hierherkam. Die hellen satten Farben, die Beck verwendet,
deuten auf eine Wiederbelebung und neue Hoffnung für die jiddische
Literatur hin.
In
anderen Arbeiten hat Arndt Beck Texte der jiddischen Dichter
Mordechai Gebirtig und Moyshe Kulbak genutzt. Hier ist die Verbindung
zwischen Text und Bild abstrakter. Auf A4-großen Blättern erkennt
man Umrisse und geometrische Formen, die an hebräische Buchstaben
erinnern. Jede Arbeit hat ihre besondere Stimmung, und zusammen
bilden sie ein harmonisches Gemisch von Bild, Klang, Farbe und Form.
Die
Ausstellung wurde begleitet von einem Veranstaltungsprogramm aus
Vorträgen (zum Beispiel über Bashevis Singers Yentl
aus Trans-Perspektive), Konzerten, Filmen und Lesungen, etwa von
Dovid Bergelsons Erzählung Zwei Mörder,
die auf Englisch, Jiddisch und Deutsch vorgetragen wurde. Hauptziel
des Programms war es, die Jiddisch-Aktivitäten in Berlin in ihrer
ganzen Breite zu zeigen. Alle Mitwirkenden leben in Berlin, kommen
aber ursprünglich aus aller Welt: neben Deutschland auch aus Israel,
Russland, der Ukraine, Polen und den USA.
Die
Veranstalter sehen die Zukunft des Jiddischen in Berlin optimistisch,
weil sie ein ernsthaftes Interesse daran wahrnehmen, und haben schon
zahlreiche Ideen, wie es weitergehen könnte.
Ella Ponizovsky Bergelson, —Family Tree—, Foto : Arndt BeckJanina Wurbs, Foto: Arndt BeckBlick in die Galerie beim Film über Beyle Schaechter-Gottesman, Foto: Arndt BeckBlaue Stunde in der Waldemarstraße, Foto: Arndt Beck
1. September:
Sveta Kundish & Patrick Farrell, Foto: Tanja Katharina Lindner Ella Ponizovsky Bergelson, —Family Tree—, Foto: Tanja Katharina Lindner Arndt Beck, —Sirius—, Foto: Tanja Katharina Lindner Patrick Farrell, Foto: Tanja Katharina LindnerSveta Kundish, Foto: Tanja Katharina LindnerSveta Kundish & Patrick Farrell, Foto: Tanja Katharina Lindner
2. September:
Arndt Beck, —Ikh bin a bokher, a hultay—, Detail, Foto: Arndt BeckAnna Rozenfeld und Jordan Lee Schnee, Foto: Arndt BeckPoesie-Performance zu Celia Dropkin, Foto: Arndt BeckAnna Rozenfeld und Jordan Lee Schnee, Foto: Arndt BeckAnschließende Gesprächsrunde mit Lothar Quinkenstein, Anna Rozenfeld, Jordan Lee Schnee, Foto: Arndt BeckLothar Quinkenstein, Foto: Arndt BeckGesprächsrunde, Foto: Tanja Katharina LindnerArndt Beck, —Ikh bin a bokher, a hultay—, Foto: Arndt Beck Ella Ponizovsky Bergelson, —My Paper Bridge—, mit einem Gedicht von Celia Dropkin, Foto: Arndt BeckAnna Rozenfeld, Foto: Arndt BeckJordan Lee Schnee, Foto: Arndt BeckLothar Quinkenstein, Anna Rozenfeld, Jordan Lee Schnee, Foto: Arndt Beck
3. September, Finissage:
Hilde und Wolle, Foto: Arndt BeckHannah Ochner und Patrick Farrell, Foto: Arndt BeckWolle und die Klezmorim, Foto: Arndt BeckBlick in die Galerie von der Waldemarstraße, Foto: Arndt Beck
5. September, Abbau:
Ella Ponizovsky Bergelson, —My Paper Bridge—, Foto: Arndt BeckElla Ponizovsky Bergelson, —My Paper Bridge—, Foto: Arndt Beck Ella Ponizovsky Bergelson, —My Paper Bridge—, Foto: Arndt Beck
Ella Ponizovsky Bergelson beginnt mit —My Paper Bridge—, Foto: Arndt BeckElla Ponizovsky Bergelson, Foto: Arndt BeckArndt Beck, —Berliner zeyde—, Foto: Arndt BeckElla Ponizovsky Bergelson, —My Paper Bridge—, Foto: Arndt BeckRechts: Arndt Beck, —Der zinger fun noyt—, Foto: Arndt BeckArndt Beck, —Sirius—, Foto: Arndt BeckArndt Beck, —Der zinger fun noyt—, Foto: Arndt BeckArndt Beck, —Ikh bin a bokher, a hultay—, Foto: Arndt Beck Ella Ponizovsky Bergelson, —Family Tree—, Foto: Arndt Beck
Am 21. August dann die Eröffnung:
Eröffnung der Ausstellung —Di farbloyte feder – Berliner zeydes—, Foto: Tanja Katharina LindnerArndt Beck und Ella Ponizovsky Bergelson, Foto: Tanja Katharina LindnerBlick von der Straße in die Galerie ZeitZone, Foto: Tanja Katharina LindnerEkaterina Kuznetsova spricht, Foto: Tanja Katharina LindnerJowita Pańczyk spricht Kadia Molodovsky, Foto: Tanja Katharina LindnerArndt Beck spricht Avrom Sutzkever, Foto: Tanja Katharina Lindner Jordan Lee Schnee spielt, Foto: Tanja Katharina Lindner Besucher_innen bei der Vernissage, Foto: Tanja Katharina LindnerNoch mehr Besucher_innen bei der Vernissage, Foto: Tanja Katharina Lindner
22. August:
Ekaterina Kuznetsova beim ersten Vortrag des Programms, Foto: Arndt Beck
23. August:
Arndt Beck bei der Lesung von Dovid Bergelsons —Zwei Mörder—, Foto: Tanja Katharina Lindner Horst Bernhardt bei derselben Lesung, Foto: Tanja Katharina LindnerUnd als dritter im Bunde: Jordan Lee Schnee, Foto: Tanja Katharina Lindner
25. August:
Jonathan-Rafael Balling, Foto: Arndt BeckBlick ins Publikum, Foto: Arndt Beck
27. August:
Irad Ben Isaak, Foto: Arndt Beck
28. August:
Anna Margolina & Alexey Wagner, Foto: Arndt Beck
Und wenngleich das schon nicht wenig war, steht uns noch immer Einiges bevor. Am 31. August um 18 Uhr etwa führt Janina Wurbs ein in den Film “Beyle – The Artist and Her Legacy” über die jiddische Dichterin und Künstlerin Beyle Schaechter-Gottesman. Die Einführung erfolgt in deutscher Sprache, der etwa 40minütige Film ist in englischer und jiddischer Sprache. Der Eintritt ist wie fast immer frei, dennoch würden wir uns über Spenden freuen, zumal unsere Referentin extra für die Veranstaltung den weiten Weg von Bern auf sich nimmt.
Ein Film von Liz Walber und Christa Whitney
Am Sonntag, den 1. September, 19 Uhr gehört die Bühne dann Sveta Kundish & Patrick Farrell. Ihr Programm “New Yiddish Song” begeistert durch die brillante und innovative musikalische Verarbeitung von Texten jiddischer Dichter_innen des 20. und 21. Jahrhunderts. Farrells eindringlicher Akkordeonton versteht sich glänzend mit der bezaubernden Stimme Kundishs. Ihre Interpretationen setzen neue Maßstäbe in der Entwicklung des jiddischen Lieds. Ein Muß. Eintritt: 12 | 8 | 5,- €. Reservierungen an ticket@yiddish.berlin.
Sveta Kundish & Patrick Farrell, Foto: Manuel Miethe
Und ebenfalls ein Muß ist der poetische Abend von Anna Rozenfeld, Lothar Quinkenstein und Jordan Lee Schnee am 2. September um 20 Uhr. Mit “Alef-Bejs der Liebe” wurden wichtige Teile des Werks der Dichterin Celia Dropkin erstmals ins Deutsche und Polnische übertragen. Die dreisprachige Ausgabe erscheint in Kürze im Arco-Verlag. Anna Rozenfeld spricht Dropkins Gedichte auf Jiddisch, die deutschen Übersetzungen werden ebenso vorgetragen. Ein Gespräch der Übersetzer_innen beleuchtet nicht nur das Werk der Dichterin, sondern gibt auch Einblicke in den Entstehungsprozess des Buches. Bereichert durch die musikalische Begleitung von Jordan Lee Schnee. Eintritt frei – Spenden erwünscht!
Erstmals ins Deutsche und ins Polnische übersetzt von Anna Rozenfeld und Lothar Quinkenstein
Am 3. September – ab 20 Uhr – erfolgt dann schon die Finissage, bei natürlich freiem Eintritt und mit kleinem Überraschungsprogramm. Vor allem aber sollten wir noch einmal alle zusammenkommen, um das in Erscheinung getretene “Yiddish Berlin” gebührend zu feiern und es ermutigen weiterzumachen.
Es kommt vermutlich der jiddischste August, den Berlin bisher erlebt hat. Am Montag, den 5. August geht es los mit der Präsentation des Films “Black Honey” über den Dichter Avrom Sutzkever. Mit dabei: Daniel Kahn, der einige Lieder spielt und Arndt Beck, der in Leben und Werk einführt.